Schreibt sich mal schnell in 3 Sekunden, aber wie kam's dazu?
Kommen Sie mit auf eine Reise durch das unendliche Spiel des Lebens und wie das Getriebe zum Mittelpunkt unseres Unternehmens wurde. Ich bin fest davon überzeugt, dass man wissen muss, wo man herkommt um zu wissen, wo man hinwill. Auf diesem Weg kann man sich von Angst und Zweifeln leiten lassen, sich düsteren Szenarien hingeben und am Ende verzweifeln, oder man erkennt die Chancen, die einem immer wieder geboten werden und lernt sie zu ergreifen.
Fangen wir also am Anfang an.
Die Seife war out – das war die Chance, die sich bot. Mein Ururgroßvater Johan Baptist Kachelmann, geboren 1838 war Seifensieder und Pfragner und sein ältester Sohn Jakob Kachelmann (1868 – 1911) wurde auch Seifensieder und Pfragner – ein angesehener, gut bezahlter Beruf, die Nachfolge war gesichert.
Dann kam die Disruption.
Durch die Erfindungen und Entdeckungen der Chemie konnte Seife nun industriell hergestellt werden.
Der Beruf des Seifensieders war überflüssig.
Jakob Kachelmann reagierte schnell und schulte um.
Er begann 1883 eine Lehre zum – Schlosser.
Damit legte er den Grundstein für unser heutiges Unternehmen und bewies, dass es manchmal besser ist der Wahrheit ins Gesicht, zu schauen und zu handeln, anstatt sich seinem Schicksal zu ergeben.
1890 heiratete er Barbara, da war er 20 Jahre alt.
Fun Fact # 1
Barbaras Vater war verschwunden und unauffindbar. Die Eltern mussten Ihre Erlaubnis zur Eheschließung der beiden geben und die Mutter gab zu Protokoll, dass Barbaras Vater – Eustache Sieber – bereits 2 Jahre nach der Geburt Barbaras heimlich in die USA ausgewandert ist.
Ancestry. com sei Dank Ich fand ihn auf einer Passagierliste von 1872 des Schiffes Frankfurt, welches von Bremen in die Vereinigten Staaten unterwegs war.
Fun Fact #2
Für die Eheschließung war ein polizeiliches Führungszeugnis notwendig.
Daraus ging hervor – mein Urgroßvater war wild. Als 14-Jähriger bekam er 8 Tage Strafe wegen Schulversäumnis, 2 Jahre später wegen Unfug 2 Tage und 1885 wegen Sachbeschädigung 10 Tage Strafe.
Danach wurde er nie mehr aktenkundig.
1894 trug er sich mit seinem Handwerk in das Gewerbebuch der Stadt Bamberg ein. 1896 übernahm er dann die renommierte Burgschlosserei am Fuße des Bamberger Doms. Jakob hatte seine Leidenschaft gefunden.
Leider gibt es nicht sehr viele Informationen zu seiner Frau Barbara.
Sie gebar 11 Kinder. Als die ersten beiden zur Welt kamen, war Jakob noch Schlossergeselle. Das älteste Kind hieß Andreas. Mein Großvater Jakob, benannt nach seinem Vater, war Kind Nummer 10. Die beiden Brüder werden uns auf unsere Reise durch die Geschichte der Firma Kachelmann noch oft begegnen. Bleiben Sie gespannt, denn im nächsten Teil geht es um das Geheimnis der Turmuhren und das Leben der Lehrlinge anno 1910.
Herzlichst, Ihre Andrea v. Wartenberg
Getriebespezialistin in 4. Generation.